Erste Eindrücke als Aras Consultant

Vor einem Monat habe ich als Consultant bei Aras angefangen. Zuvor hatte ich schon einige Erfahrung mit ERP und ähnlich großen Unternehmenssystemen gesammelt. Vier Wochen und zwei Aras Schulungen später bin ich ehrlich überrascht, wie einfach und flexibel Aras Innovator im Vergleich zu den bekannten Softwareungetümen ist. Deswegen möchte ich meiner bisherigen Eindrücke kurz zusammenfassen.

Bereits nach dem ersten Training, Configuring Solutions, war mir klar, dass „einfach und flexibel“ keine schönen aber nichtssagenden Attribute sind, sondern dass sie für die erfolgreiche Führung zunehmend komplexer Unternehmen unverzichtbar sind.

Bisher haben viele Softwareanbieter versucht, Unternehmen von ihren vorkonfigurierten Best Practices zu überzeugen, weil die Anpassung ihrer Software an Unternehmensprozesse aufwändig und teuer ist. Im schlechtesten Fall kam es zu Situationen, in denen Aktualisierungen oder Änderungen am System technisch oder wirtschaftlich unmöglich wurden. Auf Anpassungen zu verzichten ist aber keine Lösung, denn fehlende Funktionalität und schlechte Bedienbarkeit führen zu frustrierten und unproduktiven Nutzern.

Aras Innovator vertritt eine Anti-These zu diesem Vorgehen. Hier steht der Kunde im Mittelpunkt, und leicht anpassbare Lösungen sind nicht nur erlaubt sondern ausdrücklich gewünscht. Die moderne Systemarchitektur entwirrt Kernfunktionen und Kundenanpassungen. Dadurch können viele Änderungen direkt im Web-Client umgesetzt werden, ohne dass neuer Programmcode geschrieben (und gewartet!) werden muss. Nach der ersten Woche hatte unsere Schulungsgruppe bereits funktionierende und teils automatisierte Lösungen für die Erstellung und Bearbeitung von Entwicklungs- oder Änderungsanfragen erstellt.

Noch deutlicher wurden die Vorteile des Aras Ansatzes nach der zweiten Schulung, Developing Solutions. Die Trennung von Kern- und Kundenpackages ermöglicht es, trotz umfangreicher Anpassungen den Quellcode unangetastet zu lassen und die Upgradefähigkeit nicht einzuschränken. Neue Back- oder Frontend-Funktionalität kann einfach die ausgelieferte Programmlogik ersetzen, modifizieren oder ergänzen, und die strikte Modularisierung macht die Wartung und Wiederverwendung von Code zu einer beherrschbaren Aufgabe. Sollte es notwendig sein kann sogar ein komplett neuer Client entwickelt werden, der über die bereitgestellte API auf Aras Innovator zugreift. Selbst als Aras Neuling war es mir möglich, in wenigen Tagen viele nützliche Funktionen zu den zuvor entworfenen Entwicklungs- und Änderungsanfragen zu ergänzen.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich noch nie zuvor Unternehmenssoftware gesehen habe, die derart an Kundenanforderungen anpassbar ist wie Aras Innovator. Vor einem Monat war ich noch skeptisch, aber nach den beiden Schulungen bin ich überzeugt, dass der Fokus auf Anpassbarkeit für Unternehmen jeglicher Größe von Vorteil ist. Die Fragestellung ist ja im Grunde: welches erfolgreiche Unternehmen ändert lieber seine Geschäftsprozesse als sein PLM-System?